Praxisorientierte Grundausbildung nach dem "Oldesloer Modell" - Die Hundeausbildung für Alle
Viele der über 1.800 Ortsgruppen des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) e. V. bieten regelmäßig Erziehungskurse nach dem „Augsburger Modell“ für Anfänger an, in denen man, ohne Mitglied werden zu müssen, mit den wesentlichen Übungen einer Hundeausbildung vertraut gemacht wird.
Das „Augsburger Modell“ wurde vom SV im Jahre 1986 im Rahmen einer bundesweiten Initiative entwickelt und eingeführt. Dieses Modell orientiert sich stark an die Ausbildung zur Erlangung einer Begleithundprüfung und ist damit (mittlerweile) nur bedingt für die Ausbildung eines Hundes für den Alltagsbereich geeignet.
Im Jahr 2020 hat sich unsere Ortsgruppe aus den Erfahrungen der letzten Jahre heraus damit beschäftigt, dieses Modell zu überarbeiten. Heraus gekommen ist das „Oldesloer Modell“. Hierbei steht das Team Mensch & Hund und die Bewältigung verschiedenster Alltagssituationen im Vordergrund. Es ist weiterhin für Anfänger gedacht, die eine praxisorientierte Grundausbildung genießen möchten, genauso wie für Neu-Einsteiger in den Hundesport.
Das Team Mensch & Hund soll Freude am gemeinsamen Training und dem spielerischen Erlernen der Grundregeln für ein gemeinsames Zusammenleben haben.
Im Gegensatz zum „Augsburger Modell“ findet beim „Oldesloer Modell“ keine Erfolgskontrolle des Gelernten statt.
Teilnahmevoraussetzungen & Dauer
Voraussetzung für die Teilnahme an einem Kurs nach dem „Oldesloer Modell“ ist zum einen das Mindestalter des teilnehmenden Hundes von 9 Monaten sowie die notwendige Fitness des jeweiligen Hundeführers, also von Frauchen oder Herrchen, die diese Art der Hundeausbildung verlangt.
Wichtig: eine gültige Hundehalter-Haftpflichtversicherung sowie ein gültiger Impfausweis
Die Kursdauer sollte 10 Einheiten, eine Einheit á 45 min, max. 60 min. einmal in der Woche, nicht überschreiten. Zusätzlich soll das Gelernte zu Hause wiederholt werden.
Die Lerninhalte gliedern sich wie folgt:
Nonverbale Kommunikation / Körpersprache
Hunde untereinander nutzen überwiegend körpersprachliche Signale für die Kommunikation untereinander. Auch wir Menschen können uns diese Sprache aneignen und den Hund somit besser lenken.
Führen & Folgen / Orientierung
Der Hund sollte im Idealfall seinem Menschen folgen und nicht umgekehrt. Wenn der Mensch nun noch lernt, auch Führung zu übernehmen, wird es stimmig.
Impulskontrolle
Etwas Bestimmtes haben wollen und dennoch nicht sofort bekommen will geübt sein.
Leinenführung
Schön wäre, wenn der Hund nicht nur lernt, dass er nicht ziehen soll. Dazu gehört jedoch, dass auch der Mensch die Leine nicht auf Zug bringt.
Begrüßung
Hunde sollten sowohl Begrüßungen mit Menschen, als auch welche mit Hunden gelassen bzw. ohne allzu großen Stress entgegentreten. Sie warten geduldig in der zweiten Reihe und stürzen nicht gleich zu jedem hin, fangen an zu bellen oder verstecken sich.
Rückruf
Im Idealfall kommt der Hund, wenn er gerufen wird – IMMER! Dies ist die Königsdisziplin in der Hundeausbildung und der größte Wunsch der Hundeführer.
Hundebegegnungen / Verhalten von Hunden im Straßenverkehr
Hunde sollten sowohl Begrüßungen mit Menschen, als auch welche mit Hunden gelassen entgegen treten.